Mut #01

In den ersten drei Monaten meiner Arbeitslosigkeit musste ich mir einen 400 – Euro – Job an Land ziehen, denn da ich selbst und – für das Arbeitsamt – ohne ersichtlichen Fehler meines Arbeitgebers gekündigt hatte, hatte ich die ersten drei Monate kein Anrecht auf Arbeitslosengeld. Ich nahm für diese 3 Monate einen Job als Texterin an, den ich gut von zu Hause erledigen konnte.

Zunächst waren meine Pläne dahin ausgelegt, einen neuen Job zu finden, der mich glücklich machen und genug Geld für die Familie einbringen würde. Ich schrieb ganz klassisch erst mal ziemlich viele Bewerbungen und genoss die Zeit, die ich endlich mit meinen Kindern hatte. Die Angebote, die vom Arbeitsamt kamen, konnte man nur Augen rollend kommentieren. Da war nichts dabei, was meiner Ausbildung und meinem Können entsprach. Vom Gehalt mal ganz abgesehen. Ich frage mich, wann sich das wohl ändert.

Um mir selber ein bisschen mehr auf die Spur zu kommen, buchte ich einen Karrierecoach. Viola hatte ich im Rahmen einer Weiterbildung an der LMU kennen gelernt und ich dachte mir, das sei gut angelegtes Geld. Wie Recht ich mit dieser Annahme haben würde, zeigte sich schon sehr bald am Ende einer Coaching-Session.

Während dieser Zeit ließ ich meine Malerei wieder aufblühen, für die ich während der Zeit in Festanstellung und allen Pflichten rund um Familie, Haus und Partnerschaft einfach keine Zeit hatte. Ich malte im Waschkeller wieder großformatige Bilder, hängte sie zu Hause auf und verkaufte sie zunächst an Freunde. Man muss dazu sagen, dass mich das Malen, Schreiben und Komponieren schon immer begleitet hat. Das Zeichnen und Schreiben war immer ein Teil von mir, ich hätte aber nie zu träumen gewagt, damit jemals Geld verdienen zu können. Noch dazu im teuren München und ohne Abschluss einer Kunstakademie.

Was mich bis heute sehr beflügelt, waren die Reaktionen meines Freundeskreises auf meine Kündigung. Jedem, dem ich es erzählte, war vollauf begeistert, was mich etwas wunderte. Man beglückwünschte mich zu diesem Schritt. Sogar die männlichen Freunde, von denen ich mehr Skepsis erwartet hätte, fanden die Sache toll.

2015-08-21-17.08.21-1_anne.jpg.jpegEines Tages, ich war mal wieder bei Viola zum Coaching, die Stunde war beinahe rum, ich stand schon im Mantel in der Tür, da drehte ich mich noch einmal um und sagte: „Vielleicht mache ich auch irgend einen Laden auf für …Mütter oder so. Oder eine Malschule.“ Als ich schließlich ging, war ich überrascht über mich selber. Denn eine Malschule zu eröffnen, war eigentlich nie mein Wunsch gewesen. Aber einmal ausgesprochen, arbeitete diese Idee plötzlich in mir und das Schicksal legte mir schon bald eine wunderbare Gelegenheit in den Schoß. Dazu im nächsten Beitrag mehr.

Was mir in dieser Zeit geholfen hat:

  • nicht in den Tag hinein leben, sondern an einem festen Tagesablauf festhalten (wenn man Kinder hat, geht das leichter)
  • Menschen treffen, die ich interessant fand; Fragen stellen, netzwerken
  • ein Ziel ins Auge fassen; auch, wenn es nur ein kleines in naher Zukunft ist; zu diesem Zeitpunkt waren es die Coachingtreffen und die damit verbundenen Aufgaben;
  • alle Pläne auch immer einem Reality-Check unterziehen;
  • Augen öffnen, neugierig sein, nachfragen….

Mein Karriere-Coach:

Es ist gar nicht so leicht, die richtige Reihenfolge hinzubekommen, wenn man nach drei Jahren alles noch einmal Revue-passieren lässt. Aber schon bald könnt Ihr anhand der Blogbeiträge auch noch einmal zurückblättern in meiner Geschichte.

Ich freue mich über Eure Kommentare und Fragen, bis zum nächsten Mal,

Eure Heike aus dem [wa]schatelier

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Übermut

Meine Freundin A. erklärte mir im letzten Jahr, dass sie mit einem Mentor zusammen ihre persönlichen Werte erarbeitet habe. Eigene Werte zu definieren, erschien mir bislang immer gar nicht so einfach. Jedenfalls erklärte A. mir, dass einer ihrer Werte der Übermut sei.

„Aha, oho“, dachte ich bei mir, Übermut als Wert – sehr interessant. Was bedeutet das?

Übermut ist launenhafter als Mut, meine ich. Und wie ich so über diesem Blogpost grüble, kommt meine Tochter die Treppe herunter. Ich frage sie: „Was ist Übermut?“

Lass uns über Mut reden #02

(Titelfoto: Stephanie Kunde)

Weihnachten steht vor der Tür. Seid Ihr noch im Stressmodus, oder könnt Ihr die Füße heute schon hochlegen und Euch ein adventliches Päuschen gönnen? Für all jene, die sich vor dem großen Fest am Montag noch eine spannende Lektüre zum Thema Mut gönnen wollen, hab ich heute was parat.

Meine Mutserie mit interessanten Interviews über berufliche Veränderungen geht nämlich in die nächste Runde. Ich präsentiere Euch heute also Bettina,

Mut #13 – Frankfurter Buchmesse

IMG_20181031_160051_127Ewig wollte ich hinfahren. Und ewig bin ich es nicht.

Diesen Herbst nun endlich war es so weit und ich habe es endlich zur Buchmesse nach Frankfurt geschafft. Und was soll ich sagen: Es war ein echtes Erlebnis. Viel habe ich mit zurück genommen – im Herzen, im Kopf und im neuen Rucksack. Und das Witzige dieser Reise – ich fahre das erste Mal zur Buchmesse und habe im Gepäck mein erstes veröffentlichtes Buch schon dabei (Ja, sorry, das musste jetzt raus.). Aber alles der Reihe nach.

Lass uns über Mut reden

Als ich meine Mutserie auf meinem Blog begann, hatte ich keinen Schimmer, wie sehr dieses Thema doch viele berührt und vor allem auch selbst betrifft. Was meine persönliche Mutreise anbelangt, so habe ich festgestellt, dass es für mich besser ist, immer ein bisschen zeitversetzt zu berichten und nicht alles 1 zu 1 und sofort online zu stellen. Zum einen, weil man Niederlagen erst mal verkraften muss und zum anderen natürlich auch, weil sich anbahnende Projekte oft einer Verschwiegenheitsverpflichtung unterliegen.

Um Euch aber dennoch mit weiteren Mutfolgen zu unterhalten, habe ich vor meinem Sommerurlaub bereits die Fühler ausgestreckt und bin auf die Suche gegangen nach Mutgeschichten von Menschen, die ihr Leben verändert haben.

Mut #12

Heute gibt es mal wieder einen neuen Mut-Blogpost. Diesmal zum Thema: Improvisation.

Dazu möchte ich Euch eine kleine Geschichte aus meinen Anfängen erzählen, um Euch Mut zu machen. Denn manche Dinge kann man einfach nicht vorab wissen, die lernt man erst im Tun.

wageMUTig

Ihr treuen Leser,

nachdem ich meinen Blog wage *mutig* selbst umgezogen habe, kurzerhand mal eben alle Emaildaten meiner Kunden DSGVO-konform versehentlich löschte und mich schließlich traute, bei meinem Internetanbieter alle möglichen Domains in einer zusammen zu führen, melde ich mich heute endlich mit einem neuen Beitrag.

Mut #11

An manchen Tagen kommt einem ja der Mut etwas abhanden. Nicht etwa, weil man sich nicht mehr trauen würde, Neues zu wagen, sondern viel mehr deshalb, weil man sich irgendwann an alles gewöhnt hat. Es wird beschaulich und bequem und sich immer wieder in völlig neue Situationen stürzen, das kann auf die Dauer auch ganz schön Kräfte zehrend sein. Womit wir beim Thema wären. Deine Kraft. 

Mut #10

Als hätte die Süddeutsche Zeitung meinen letzten Blogbeitrag gelesen, titelt am Wochenende ein Artikel im Wirtschaftsteil „Trau dich“. Darin werden fünf beispielhafte Vitae für erfolgreichen beruflichen Quereinstieg in Deutschland genannt. Die Leute ohne Studium sind unterrepräsentiert, was ich etwas schade finde. Aber dennoch schildert der Artikel ein interessantes Detail. Nämlich, dass es vor allem in Deutschland wenig anerkannt ist, von einem Job in einen völlig anderen zu hüpfen. Überall in der Welt gibt es die sogenannten Jobhopper. In Deutschland steht aber immer die Frage „was hast du gelernt/studiert“ an oberster Stelle.